Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


28.04.1945_flucht

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
28.04.1945_flucht [2023/01/19 13:27]
admin
28.04.1945_flucht [2023/02/19 20:36] (aktuell)
admin
Zeile 3: Zeile 3:
 {{tablelayout?colwidth="445px,445px"&rowsFixed=1&rowsVisible=2&float=right}} {{tablelayout?colwidth="445px,445px"&rowsFixed=1&rowsVisible=2&float=right}}
 ^  Pólske wójsko wobsadźi Radwor  ^  Polnische Truppen besetzen Radibor  ^ ^  Pólske wójsko wobsadźi Radwor  ^  Polnische Truppen besetzen Radibor  ^
-  serb   | //Um 8:00 Uhr heißt es: „Befehl vom Hauptmann. Die Zivilbevölkerung muß den Ort räumen“. Es ist blinder Alarm, der vom Stabe in Quoos widerrufen wird. – Manche Radiborer flüchten jetzt schon. Ich rate niemandem ab oder zu, lasse aber allen meine Ansicht wissen: „Sollten die Polen wieder in den Ort einrücken, dann ist es besser, wenn wir in dem Moment nicht da sind; denn sie könnten für die hohen Verluste, die sie inzwischen erlitten haben, an der Zivilbevölkerung furchtbare Rache nehmen“. **(Truppen der Hermann-Göring-Division hatten mir versichert, sie machten keine Gefangenen, jeder würde erschossen. Muß sich ein so unmenschlicher Kampf nicht rächen?)**\\ Um 5 Uhr nachmittags scheint das Dorf ausgestorben zu sein. Ich mache einen Rundgang und muß feststellen, daß fast alle Bewohner fort sind. Etwa 20 Menschen bleiben im Orte; sie lassen sich auch durch Drohungen des deutschen Militärs nicht hinausweisen. Für mich ist die Lage klar: die Gemeinde ist fort, ich habe hier keine Aufgabe als Seelsorger mehr. Also sage auch ich jetzt: „Wir flüchten“.// \\ \\ Bei denkbar schlechtem Wetter (Regen, Wind) kommen die Flüchttenden am ersten Tag bis nach Salzenforst (!), wo sie fast eine Woche bleiben.\\ Mehr Details zu den Fluchttagen 28.04./29.04.1945 siehe Link zu den kompletten Eintragungen von Pater Leo Labus zu diesen beiden Tagen.|+|__Přełožk originalneho citata z dźenika Lea Labusa O.F.M.:__ \\  \\ //W 8:00 hodź. rěka: „Rozkaz wot hejtmana. Ciwilna ludnosć dyrbi wjes rumować “. Je to slepy alarm, kotryž so wot staba w Chasowje cofnje. – Někotři Radworčenjo nětko hižo ćěkaja. Njewotradźu nikomu abo njeradźu, dam pak wšitkim swoje wid wědźeć: „Dyrbjeli-li Polacy zaso do wsy zaćahnyć, potom je lěpje, hdyž w tym wokomiku tu njejsmy; přetož móhli za wysoke straty, kotrež su mjeztym poćerpjeli, na ciwilnej ludnosći žałostnu wjećbu wzać“. **(Wojacy Hermanna Göringoweje diwizije běchu mi prajili, zo nječinja žanych jatych, kóždy so zatřěli. Njedyrbjał so tajki nječłowjeski bój wjećić?)**\\ W 5 hodź. zda so wjes wotemrěta być. Přeběham wjes a dyrbju zwěsćić, zo su nimale wšitcy wobydlerjo preč. Něhdźe 20 ludźi wostanje we wsy; woni njedadźa so tež přez hroženja němskeho wójska wupokazać. Za mnje je połoženje jasne: wosada tu hižo njeje, nimam tuž tu žadyn nadawk jako dušepastyr wjace. Tuž tež ja nětko praju: „Ćeknjemy“.//\\ \\ Při njepředstajomnje špatnym wjedrje (dešć, wětřik) přijědu ćěkancy prěni dźeń hač do Słoneje Boršće (!), hdźež nimale tydźeń wostanu.\\ \\ Wjace detailow k ćěkanskim dnjam 28.04. / 29.04.1945 hlej link ke kompletnym zapisam patra Lea Labusa k tutymaj dnjomaj.__Originalzitat Tagebuch Leo Labus O.F.M.:__\\ \\ //Um 8:00 Uhr heißt es: „Befehl vom Hauptmann. Die Zivilbevölkerung muß den Ort räumen“. Es ist blinder Alarm, der vom Stabe in Quoos widerrufen wird. – Manche Radiborer flüchten jetzt schon. Ich rate niemandem ab oder zu, lasse aber allen meine Ansicht wissen: „Sollten die Polen wieder in den Ort einrücken, dann ist es besser, wenn wir in dem Moment nicht da sind; denn sie könnten für die hohen Verluste, die sie inzwischen erlitten haben, an der Zivilbevölkerung furchtbare Rache nehmen“. **(Truppen der Hermann-Göring-Division hatten mir versichert, sie machten keine Gefangenen, jeder würde erschossen. Muß sich ein so unmenschlicher Kampf nicht rächen?)**\\ Um 5 Uhr nachmittags scheint das Dorf ausgestorben zu sein. Ich mache einen Rundgang und muß feststellen, daß fast alle Bewohner fort sind. Etwa 20 Menschen bleiben im Orte; sie lassen sich auch durch Drohungen des deutschen Militärs nicht hinausweisen. Für mich ist die Lage klar: die Gemeinde ist fort, ich habe hier keine Aufgabe als Seelsorger mehr. Also sage auch ich jetzt: „Wir flüchten“.// \\ \\ Bei denkbar schlechtem Wetter (Regen, Wind) kommen die Flüchttenden am ersten Tag bis nach Salzenforst (!), wo sie fast eine Woche bleiben.\\ Mehr Details zu den Fluchttagen 28.04./29.04.1945 siehe Link zu den kompletten Eintragungen von Pater Leo Labus zu diesen beiden Tagen.| 
 + 
 + 
 +[[start|start]]................[[jahr_1945|1945]]
  
28.04.1945_flucht.1674134863.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/01/19 13:27 von admin