1709-1719


Nowotwar hrodu w Radworju Neubau des Schlosses von Radibor
serb Das heutige Schloß wurde an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg in den Jahren 1709 bis 1719 von der Familie Schack errichtet.
Leider sind bisher keine Dokumente zu der alten Wasserburg bekannt geworden.
Das Schloß und seine Besitzer spielten in der Radiborer Geschichte eine sehr ambivalente Rolle:
Einerseits gab es aus den ersten Jahrhunderten durchaus positive Begebenheiten, aus denen abgeleitet werden kann, dass die Dorfbewohner und die Schlossherren akzeptabele Verhältnisse hatten. Später in der Reformationszeit bis weit in das 18. Jahrhundert gab es starke Auseinandersetzungen insbesondere in Glaubensfragen, aber auch sehr unsoziales Verhalten einiger Schlossherren ist bekannt. Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Enteignung des letzten Besitzers 1945 wird von gegenseitig einvernehmlichem und achtungsvollem Umgang berichtet. Kinderbetreuung, Veranstaltungen der ev. Gemeinde, Flächenschenkung für den Bau der katholische Kirche, soziales Engagement sind da einige positive Punke, die dokumentiert sind.
Auch nach dem zweiten Weltkrieg und der Enteignung spielte das Schloß zunächst eine nicht unbedeutende kulturpolitische Rolle. Hier waren das sorbische Lehrerbildungsinstitut und eine Zeit lang die sorbische Volksuniversität untergebracht. Später diente es als Internat für die Jungen der Erweiterten Oberschule Kleinwelka. Die Polytechnische Oberschule richtete wegen der großen Schülerzahl in den 50/60-gern Jahren bis zu 4 Klassen im Schloss ein. Nachdem das Jungeninternat aufgelöst worden war, nutzte man die Räume teilweise als Küche und Speisesaal für die Schule und Landwirtschaft. Zuletzt wurde das Schloss nur noch als Lager für Sanitätsmaterial genutzt.
Bauliche Erhaltungsmaßnahmen gab es in sehr bescheidenem Maße solange es als Internat und Schule genutzt wurde. Nachher bis zum Jahr 2010 wurde nichts mehr am Schloss gemacht, es verfiel nach und nach.
Nach der Politischen Wende bemühte sich eine Gruppe Radiborer Enthusiasten um die Erhaltung und Nutzung des Schlosses - vergebens - die Treuhand wollte es zu Geld machen und verkaufte es.

Weitere Informationen zur Historie finden sich u.a. in der unten angeführten Quellen

1) Album der Rittergüter im Königreiche Sachsen, Leipzig 1859 –> siehe daraus auch oberes Bild

2) Stawizny ryćerkubła do 1945 (Přednošk Jurij Magnus z. Welck)--- Geschichte des Rittergutes bis 1945 (Vortrag Georg Magnus v. Welck)

3) Wobsedźerjo hrodu do 1945 --- Schlossbesitzer bis 1945, tabellarisch

4) Nutzung und Besitz des Schlosses nach 1945 - in Arbeit

Schloss Ende 2021 Foto PKL