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-====== Vortrag ======+====== Nota ======
  
-//Sämtliche katholische Kirchen sowohl der wendischen\\  
-als teutschen Kreise in der Oberlausitz sind von einst gar\\ 
-alten Zeiten  her neugebaut, vergrößert, und in sol-\\ 
-cher Beschaffenheit  hergestellt worden, dass sie nicht\\ 
-nur die vermehrte Zahl der zu ihnen gehörigen Glaubens-\\ 
-genossen fassen, und jedem Mitgliede der Pfarr-\\ 
-gemeinde Raum genug darbieten, seine Andacht mit\\ 
-Bequemlichkeit zu pflegen, sondern sie haben auch hin-\\ 
-länglig  Licht , und gewähren dadurch einen heitern er-\\ 
-freulichen Blick von allen Seiten.\\ 
  
--Seite-\\+//Da aus einer öffentlich zu veranstaltenden Collecte,\\ 
 +mit Aussetzung der Becken an den Thüren der wenigen\\ 
 +katholischen Kirchen hiesiger Provinz, auch wenig Erspriesliches\\ 
 +für den vorgesetzten Zweck zu hoffen seyn dürfte:\\ 
 +so hat man es für rathsamer erachtet, sich mit diesem\\ 
 +Collektenbuche an einzelne Personen zu wenden, und\\ 
 +was das Land betrifft, dasselbe an die Herrn Pfarrer\\ 
 +der pfar. Kirchspiele gelangen zu lassen, damit sie\\ 
 +die nach ihrem Ermessen wohlhabenden Gemeinde-\\ 
 +glieder zu sich entbieten, und sie, nach Bekanntmachung\\ 
 +des Vortrags freundlich auffordern, durch einen beliebigen\\ 
 +beitrag ihren christlich-brüderlichen Sinn gegen die\\ 
 +Pfarrkirche zu Radibor an den Tag zu legen. Die\\ 
 +Herrn Pfarrer zu Crostwitz, Ostro, Nebelschütz\\ 
 +Ralbitz, Wittigen und Radibor werden, der guten Sache zu\\ 
 +Liebe, nicht vorrangige Sorge, die Sammlung zu be-\\ 
 +Sorgen, und den ausgefallenen Vortrag des Gelds\\ 
 +Ihrer respritiven Pfarrbezirke an Unterzeichneten ein-\\ 
 +zu senden. Die Beiträge der milden Gaben allhier\\ 
 +in Budißin sind ebenfalls an Unterzeichneten abzu-\\ 
 +reichen.\\ \\
  
-Die einzige katholische Pfarrkirche zu Radibor\\ +Budißin d. 22. Apr. 1816//
-hat sich dieses glücklichen Looses bis auf den heutigen Tag\\ +
-nicht zu erfreuen  gehabt, sie ist seit Jahrhunderten \\ +
-in dem ärmlichen Zustande verblieben, wie sie gegenwärt-\\ +
-tig ist, das heißt: Sie ist für die vermehrte Zahl \\ +
-der Eingepfarrten viel zu klein und beschränkt,\\+
  
--Seite -   \\      +                                                                                                                    
-                                                                      +                                                Franz Georg Lock 
-sie gewährt höchstens für zwey dritthele derselben\\ +                                                BischöflAdm (Antigonea)                             
-hinreichende Stände, sie hat keine zweckmäßige Stelle\\ +                                                                                   
-zu Anbringung eines Orgel-Chorr; sie ist endlich   wegen\\ +
-Mangel an zulänglichen Fenstern, und weil die eine\\ +
-Seite  mit Noth-Emportirchen ganz verbaut ist, so düster\\ +
-und dunkel, daß der helleste Sonnenschein nur ein\\ +
-ärmliches Licht darin verbreiten kann.\\ +
-Inder fromme Christ empfindet   mit Lust u Freude\\ +
-das Glück, wenn es ihm von der Vorsehnung vergönnt ist,\\ +
-seiner Andacht in einer geräumigen, lichten und wohl-\\ +
-geordneten Kirche zu verrichten, und eine eigen Stelle \\ +
-darin zu besitzen.\\ +
-Auch die katholische Pfarrgemeinde zu Radibor\\ +
-wünscht sehrlich, einer gleichgroßen Wolthat, wo\\ +
-möglich, theilhaftig zu werden, und ihre in einem\\ +
-so bedaudernswürdigen Zustande befindliche Pfarr Kirche\\ +
-nach Bedürfniß vergrößert, mehr erleuchtet zu\\ +
-sehen. Und welcher Christ, der das Glück zu schätzen\\ +
-weiß, in einer geräumigen und lichten Kirche Gott \\ +
-die schuldigen Opfer der Anbetung darbringen zu können\\+
  
--Seite-\\ 
- 
-wird nicht genau in den so billigen   Wunsch  der Radiborschen\\ 
-Glaubensbrüder einstimmen?\\ 
-Allein sie sind nicht im Stande, diesen ihren sehnlichen\\ 
-Wunsch aus eigenen Kräften und Mitteln in Ausführung \\ 
-zu bringen; - und aus dem unboträchtlichen Vermögen\\ 
-ihrer Pfarrkinder können die Kosten des Anbaues ebenso\\ 
-wenig, oder nur zum geringsten Theil, entnommen werden,\\ 
-weil kaum hinreichend genug ist, die jährlich notwendigen\\ 
-Ausgaben zu bestreiten.\\ 
-Die Radiborsche Pfarrgenossenschaft sieht sich daher\\ 
-gemüßiget, zu Errichtung ihres guten Zwecks, ihre\\ 
-Zuflucht zu ihren katholischen Schwesterkirchen zu\\ 
-nehmen, und sowohl diese, als jeden wohlgesinnten Christen\\ 
-ins besondere, um eine freywillige milde Beysteuer\\ 
-ganz ergebenst zu bitten. Sie hegt zu den Ge-\\ 
-meindegliedern ihrer Glaubensverwandten, und \\ 
-zu ihrer theilnehmenden Brüder und Schwester-Liebe \\ 
-das zuversichtlichste Vertrauen ihrer hiermit ge-\\ 
-äußerte demüthige Bitte nicht ganz unerfüllt zu sehen.\\ 
- 
--Seite-\\ 
- 
-Zu dieser Absicht ist gegenwärtiges Kollektenbuch \\ 
-gefertiget worden, und jeder, an dem Wohl der \\ 
-Radiborschen Kirchfahrt brüderlich theilnehmende Christ\\ 
-wird freundlich ersucht, seiner nach Kräften und gutem\\ 
-Willen beschlossenen milde Gabe mit seines Namens\\ 
-Unterschrift einzuzeichnen, oder einzeichnen zu lassen.\\ 
-Jeder noch so geringe Betrag zu dem heilsamen Zwecke\\ 
-wird Gottes Beyfall erhalten, wie jene Gabe der\\ 
-armen  Witwe im Evangelio, welche, ob sie gleich nur\\ 
-ein Paar Pfennige aus ihrem geringen Vermögen\\ 
-in den Sammelkasten opferte, von unserem Herrn und\\ 
-Heilande gelobt wurde, weil sie aus frommen Herzen\\ 
-that, was sie konnte.\\ 
-Werden, wie man hofft und wünscht, die ein-\\ 
-gehenden  Liebesbeyträge ergiebig genug ausfallen,\\ 
-so soll davon auch das Radiborsche Schulhaus mit \\ 
-einem Stockwerke über dem Erdgeschoß erhöhet,\\ 
-und darin eine, für die in jetziger Zeit sehr vermehrte\\ 
-Schuljugend, geräumigere Lesestube gebaut werden,\\ 
-weil es dem bisherigen Schulgebäude leider!  Eben\\ 
- 
--Seite-\\ 
- 
-die Bewandniß hat, wie mit der Pfarrkirche, dass es\\ 
-nämlich weder Raum genug gewährt, alle Schul-\\ 
-Kinder zu fassen, noch Lust und Geselligkeit genug.\\ 
-Übrigens dient noch zur Nachricht, dass nach\\ 
-dem entworfenen Plan die Kirche zu Radibor\\ 
-um zwölf Ellen verlängert werden soll, wodurch\\ 
-bey Verwendung von 4. Fenstern auch hinreichendes\\ 
-Licht gewonnen wird.\\ 
-Dieses Kollektenbuch mit allen darin eingezeichneten\\ 
-Namen der frommen und milden   Wohlthäter wird\\ 
-als ein immer währendes Denkmal der in unseren\\ 
-Zeiten noch nicht erloschenen Bruder- und Schwester-Liebe\\ 
-unter den katholischen Kirchspielen, in dem Archiv\\ 
-der Radiborschen Pfarrkirche zur Verwahrung nieder\\ 
-gelegt, und einer beglaubte Abschrift davon zum\\ 
-Archiv des geistlichen Ordinariats zu Budißin\\ 
-genommen werden. \\ 
- 
--Seite-\\ 
- 
-Die gesammte Radiborsche Kirchfahrt aber\\ 
-wird sich gegen die milden Beförderer ihres\\ 
-frommen Wunsches zu ewiger Dankbarkeit ver-\\ 
-pflichtet fühlen, und in vorkommenden Fällen gerne\\ 
-geneigt seyn, auch hinwiederum ihren Schwester-\\ 
-kirchen nach Möglichkeit Beweise der brüderlichen\\ 
-Theilnahme an ihrem Wohlergehen zu geben.\\ \\ 
- 
-Gott segne das zu seines heiligen Namens Ehre\\  
-abzweckende Unternehmen!\\ \\ 
- 
-Im Namen der katholischen Pfarrgemeinde zu \\ 
-Radibor unterzeichnen diesen Vortrag// 
- 
- 
- 
-   Franz Georg Lock                                                                       Jakob Nikolaus Nowak 
-   Bischöfl. Adm.  (Antigonea)                                                            Pfarrer 
- 
- 
-Budißin d. 22. Apr.1816. 
- 
  
  
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